ACS Containerisierung

Wir sind aktuell dabei unsere Fenster im Haus zu tauschen, was dazu führte, dass wir die Wand am eingangsbereich neu machen mussten (Holz weg, richtig dämmen, verputzen, streichen).
Da wir von Anfang an den RFID Leser im Eingangsbereich nur „provisorisch“ installiert haben, habe ich mir nun ein schickes Edelstahlgehäuse anfertigen lassen.

Lesereinbau vorher/nachher

Der Leser war wärend der Zeit der Renovierung leider offline.

Reboot mit Problemen

Der Server für das Zugangskontrollsystem ist das Letzte Artefakt, das ich noch nicht Containerisiert habe. Ich habe zwar dran gearbeitete, aber es gab hier noch diverse Probleme und die Integrationstests haben letztlich auch gefehlt. Ich wollte dies in aller Ruhe im sommerurlaub mal angehen. einen alten gebrauchten Testrechner habe ich dafür auch schon installiert gehabt, aber zu diesem Zeitpunkt war das System nicht einsatzbereit.

Auf dem alten Rechner den Docker zum Laufen bringen klappt nicht, da das darunterliegende OS (Ubuntu 16.04 LTS) zu alt war für die Java Requirements. D.b. ich muss den Server komplett neu aufsetzen und ein „Schwenk“ zu einem Container wäre nicht so schnell machbar gewesen. Wäre aber wünschenswert, dann hätte man den Container einfach hin und her schieben können um den Server in Ruhe auf den neuesten Stand updaten zu können.

Aber da der Rechner ja eh schon unten war (aufgrund der Renovierungsarbeiten) wollte ich zumindest mal ein OS Update fahren um die ganzen aktuell anstehenden Patches in Ubuntu 16.04 LTS nachzuziehen. Dabei kam dann der Rechner nach dem Reboot nicht wieder hoch. Scheinbar hat nach der langen Uptime der Rechner (den LESv2 der Thomas Krenn AG) den Reboot nicht verkraftet. Fakt ist, es kommt kein Bild, keine Ausgabe, nichts.

Tja, da half dann nur noch Flucht nach vorne. Ich habe den kleinen alten Testrechner ein Intel NUC) in den Serverschrank gepackt und frisch das OS draufgepackt. Erst ein Ubuntu Server 24.04 LTS, und, aufgrund von Betriebsproblemen (siehe unten), einen Tag später ein Ubuntu Server 22.04 LTS.
Danach binnen 2 Tagen den ACS-Server als Container so fertig bekommen, dass er läuft und alle Funktionalitäten wieder abdeckt (Mail, Pushover, MQTT, Relais ansteuern).
Zwischenzeitlich läuft der Server sogar nicht priviligiert als NonRoot im readonly Modus, das war schon seit Anfang an ein Problem, dass ich aber im Laufe der letzten Tage lösen konnte.

Ubuntu Server 24.04 LTS und HID Devices mit MCP2200 Chipsatz

Ubuntu Server 24.04 LTS ist das aktuelle Ubuntu Betriebssystem. Daher war es naheliegend dieses auch zu verwenden. Ich verwende für das Öffnen der Türe aktuell ein per USB angeschlossenes Relaisboard (USB Relay Module 4 Channels, for Home Automation – v2) der Firma Denkovi Assembly Electronics LTD. Das Board verwendet einen MCP2200 Chip und gibt sich als HiD Device aus. In der Regel wird im Linux unter den Devices dann ein /dev/hidraw0 und ein /dev/usb/hiddev0 angelegt. Leider funktionierte das nur bis Ubuntu Server 22.04 LTS. In Ubuntu Server 24.04 LTS hat sich das System strikt geweigert das Relais so anzulegen wie ich es erwartet hätte. Leider habe ich nach 1 Tag udev Regeln anlegen dann aufgegeben und bin auf Ubuntu Server 22.04 LTS gegangen.

Das Verhalten muss ich bei Zeiten mal genauer untersuchen bzw. wenn es mir hier nicht gelingt eine Lösung zu finden eine Relais Alternative zu suchen. Denkovi hat hier ja diverse alternative Möglichkeiten. Ggf. switche ich ja zu einer IP basierten Lösung.

ACS Komponenten im Container

Es laufen alle Komponenten des Zugangskontrollsystems nun auf einem Container. Damit werden Migrationsszenarien deutlich einfacher werden. Die Java Komponenten laufen in einem Debian Basiscontainer mit JRE21. Alle anderen Komponenten basieren auf schlanken Alpine Basiscontainern.

Alle Container sind mit Trivy sicherheitsüberprüft. Alle erkannten Vulnerabilities werden im Buildprozess dann entsprechend behandelt.

KomponenteBasisStand
ACS ServerDebian + JRE21Containerisiert
ACS ManagerAlpine + Nginx + PHP 8.1Containerisiert
ACS Tag ManagerDebian + JRE21Containerisiert
ACS Pushover ServiceAlpine + Python 3.11Containerisiert
REDISAlpineContainerisiert
LDAPAlpineContainerisiert
MQTTAlpineContainerisiert
ACS, Stand der Containerisierung

Offene Punkte

  1. Hausinterne DNS Probleme in den Griff bekommen: Entweder die Namensauflösung im ACS Server anpassen (herkömmlich statt den Ubunt Standard mit resolverd) oder, da es ein generelles Problem ist, hier mal eine echte Lösung finden.
  2. Erhöhung der RFID Leser Sensitivität, durch Durchbrechen des Faradayschen Käfigs. Leider schirmt der Edelstahlkasten die elektromagnetische Strahlung sehr ab. Ich versuche heute mla mit der Flex den Käfig mit einem Schnitt zu unterbrechen.
  3. RFID Leser mit Ubuntu Server 24.04 LTS ans Laufen bringen (siehe oben).

    Code Refresh beim Zugangskontrollsystem und Containerisierung

    Was in letzter Zeit passiert ist

    Die letzten Wochen habe ich nun dazu genutzt das Zugangskontrollsystem etwas zu überarbeiten. Nicht die interne Codebasis, aber das drum herum.
    Zum einen werden die Einzelteile immer mehr in Container Images (Docker) gepackt. Dies wird zukünftig dabei helfen, die Skalierbarkeit zu verbessern und auch die Ausfallsicherheit weiter zu erhöhen. Der Schritt ist noch nicht entgültig abgeschlossen aber ich bin auf einem guten Weg.

    Dieser Schritt hat nun vorausgesetzt, die aktuelle FEIG SDK (Generation 2) (OBIDISC4J v5.6.3) zu verwenden. Leider haben wir ja gelernt, dass die aktuellste Generation 3 der SDK nicht mehr (oder auch noch nicht) verschlüsselt mit dem RFID Leser kommuniziert. Das folglich ein Ausschlußkriterium darstellt für den Betrieb als Zugangskontrollsystem.
    Also bleiben wir vorerst auf der Generation 2 des SDKs.

    Weiterhin setze ich nun Java 17 ein, da es im Docker Container doch deutlich besser performt und weniger Speicherprobleme hat als die älteren Java Versionen. Das hatte aber zur Folge, alle bislang vewendeten Java Extensions (javax Klassen) zu den Neuen (jakarta Klassen) zu migrieren (Danke Oracle).
    Das war zum Glück nicht so aufwändig und konnte ohne größere Schwierigkeiten erledigt werden. Hier hing dann aber auch der gesamte Build-Prozess dran und da musste ich auch noch einiges gerade rücken. So ist das eben mit dem „Rattenschwanz“.
    Vorteil ist, ich bin wieder up-to-date mit den Maven Repos und der Build-Prozess ist nun ausgelagert in eine Azure DevOps Pipeline.

    Docker

    Allgemein

    Nicht alle Probleme kann man mit Docker lösen, aber es gibt uns durchaus Möglichkeiten einige der Probleme in den Griff zu bekommen.
    Zum einen wird das „Shipping“ einfacher, da alles im besagen Container liegt was für die Laufzeit benötigt wird. Die FEIG Bibliotheken sind ja „closed source“ und die Java Libraries sind nur Wrapper rund um diese Linux Bibliotheken die im System zu installieren sind. Das macht es schwer die Software „mal eben schnell“ wo anders einzusetzen.
    Zum anderen, wenn nun aber alles in handliche Päckchen (Container Images) gepackt wurde, kann man eben mal die Version tauschen und ratzfatz zurückrollen. Was Upgrades deutlich einfacher macht und auch wenn man mal die Hardware darunter tauschen möchte.

    ACS Tag-Manager

    Hier plane ich auch bereits seit längerem den ACS TAG Manager umzubauen. Diese Anwendung ist dafür verantwortlich, die RFID Tags zu beschreiben. Die Kernfunktionalität soll hier zukünftig als REST API in einem Docker Container laufen. Das Ganze mit API first Ansatz mt der aktuellen OpenAPI Spezifikation.
    Das wird es deutlich einfacher machen, die Kommunikation zwischen Anwendung und RFID TAG zu abstrahieren.
    Am Ende steht dann die Integration in den ACS-Manager. Diese Anwendung ist in PHP geschrieben und würde die REST API verwenden, um die Tags direkt aus der Management Anwendung heraus zu beschreiben.

    Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Kurzfristig muss nun die zentrale ACS-Server Komponente erfolgreich in den Docker Container gepackt werden, damit ist dann schon viel gewonnen.

    Docker Basiscontainer

    2021 hatte ich versucht mit Alpine Linux als Basiscontainer zu arbeiten. Damals noch mit OpenJRE 11. Dort scheiterte es dann erst an der FEIG Bibliothek v4 (Gen 2) und danach an einer nicht kompatiblen libc Bibliothek. Daher musste ich auf Debian als Basis ausweichen mit dem Upgrade auf die FEIG Bibliothek v6 (Gen 3).
    Dann kam allerdings die Gen 3/Gen 2 Thematik und das Fehlen der Verschlüsselung was mich so frustrierte, dass ich dann zunächst nicht weiter daran gearbeitet habe.

    Nun, 2 Jahre später, versuche ich mal einen Neuanfang. Zunächst auf Basis Debian. Problem ist hier aber, dass der Debian Container schon so viele ungepatchte Sicherheitslücken enthält, dass ich da ein ungutes Gefühl habe, dass so zu betreiben.
    Allerdings darf man sich da nichts vor machen, denn wenn man Debian auch so als OS laufen hat, hat man ja auch die selben Lücken. Aber beim Containerbau hat man ja so schicke Tools, die einem das gleich zeigen. Bei einer Bare-Metal Installation fällt das ja erst mal nicht auf.

    Wichtig ist aber erstmal, dass es überhaupt funktioniert, dann kann man sich um die Optimierung kümmern. Da fallen mir schon noch Dinge dazu ein. Man könnte z.B. die Teile löschen die eine Sicherheitslücke haben (soweit diese nicht benötigt werden) oder rman nähert sich doch von Alpine Linux und versucht die fehlenden Dinge zu integrieren.

    Stand der Containerisierung

    Die einzelnen Bestandteile des Zugangskontrollsystems haben folgenden Stand was die Containerisierung angeht:

    KomponenteStand
    ACS ServerContainerisiert (aber ungetestet)
    ACS ManagerContainerisiert
    ACS Tag Manageroffen
    ACS Pushover ServiceContainerisiert
    REDISContainerisiert
    LDAPContainerisiert
    MQTTContainerisiert
    ACS, Stand der Containerisierung

    Coderefresh

    Seit dem letzten Firmwareupdate hat sich nicht viel getan. Seit dem sind 2,5 Jahre vergangen und das System leistet anstandslos seinen Dienst ohne jegliche Ausfälle.

    Vor 3 Wochen habe ich begonnen den Quellcode nach Azure DevOps umzuziehen. Via Azure Pipelines werden nun die einzelenen Java Bibliotheken voll automatisiert gebaut.

    Vor 2 Wochen habe ich angefangen mich nun endlich um das Management System zu kümmern. Dieses wird als PHP WebAnwendung umgesetzt und als Docker Container bereitgestellt. Mit start dieses Projekts kam nun auch die Idee, die Java Anwendungen als Docker Container zur Verfügung zu stellen. Die ersten Tests mit der FEIG Bibliothek OBIDISC4J 4.8.0 waren allerdings nicht erfolgreich. Bei start des Tagmanagers (zur Initialisierung der RFID Medien) beendet dieses sich nach dem Start direkt mit einem Coredump. Ein Ad-Hoc upgrade auf die Version 5.5.2 (die aktuelle Version) endet mit einer Fehlermeldung, dass die Feig Crypto Componente sich nicht initialisieren lässt. Daraufhin habe ich mich mal an den Support der Firma FEIG ELECTRONIC GmbH gewendet.

    Die Firma arbeitet allerdings aktuell an einer neuen Generation der Java Bibliotheken und mir wurde empfohlen gleich auf die dritte Generation upzugraten, allerdings wird hier einiges an Codingaufwand auf mich zukommen. Der 18. Januar 2021 ist offizielles Releasedatum des ersten Release Candidate der neuen Java Bibliothek. Allerdings noch ohne Crypto Componente.

    Ich habe mich dazu entschlossen das Angebot anzunehmen und die Anwendung(en) entsprechend umzuschreiben. Ich werde diese Gelegenheit nutzen um folgende Optimierungen durchzuführen:

    • Überführung der Konfiguration aus der Konfigurationsdatei in den LDAP
    • Dynamische Ermittlung der Zugangspunkte (aus dem LDAP) und erstellen der Listener, damit soll es möglich sein mehrere Leser mit einer Serveranwendung zu versorgen.

    Vorbereitungen für den Coderefresh, wie ein Upgrade auf Java 11, das aktualisieren der anderen eingebundenen Bibliotheken und die eEinbindung der neuesten Maven Plugins, habe ich heute abgeschlossen.

    Da ich jetzt wieder Betatester spiele, wird es wohl auch wieder mehr Updates hier im Blog geben.