Der erste Monat Testzeitraum

Vor ca. 1 Monat habe ich das Zugangskontrollsystem in Betrieb genommen. Seit dem gab es die ein oder anderen Problemchen.

  1. Der Server schmiert mit einem OutOfMemory ab
  2. Bei Notifikation per Mail (kann man bei Rollen hinterlegen) kann es zu Verzögerungen von bis zu 30 Sekunden kommen.
  3. Der Leser hört auf, KeepAlive requests zu senden

Das erste Problem war relativ schnell gelöst. Schuld war hier die Temparaturmessung des Raspberry. Bei, Auslesen von /proc gibt es hier manchmal einen deadlock. Ich hoffe dass dies bei dem ein oder anderen OS Update behoben wird. Vorläufig habe ich die Temparaturmessung aber deaktiviert.

Das zweite Problem hoffe ich nun so zu lösen, indem ich meine Klasse hierzu mit „Runnable“ ausstatte und die Klasse zur Laufzeit initialisiere und dann im Hintergrund die Mail versenden lasse. Warum nicht multi threading nutzen wenn es die Plattform hergibt.

Das dritte Problem bin ich nur am Rande angegangen. Hier muss ich erst noch ein paar Informationen sammeln. Hierzu habe ich meinen Monitor Thread umgebaut und berechne nun die Zeit, die zum letzten KeepAlive vergangen ist. Wenn hier ein Schwellwert überschritten wird, sende ich einen Befehl an den Leser. Ich möchte versuchen Ihn darüer zu bewegen wieder KeepAlive Requests zu senden.

In dem Zuge habe ich nun auch die LDAP Anbindung eingebaut und die Authentication Klasse ebenfalls als Hintergrundthread implementiert. Dadurch kommt der Notify Thread schneller zurück und kann dadurch schneller neu getriggert werden.

Die Optimierungen und Bugfixes habe ich zwischenzeitlich alle im Programm, jedoch steht der Test noch aus. Ich hoffe dies morgen durchführen zu können. Aktuell sitz ich nämlich in Katzenelbogen in einem Café fest und warte auf meine Frau. 🙂

Benutzer Datenverwaltung auf Basis von OpenLDAP 2.4

Seit dem Wochenende tüftle ich an der „Users DB“. Zwischenzeitlich habe ich mich dazu entschlossen hierfür einen LDAP Server einzurichten, denn die meißten Zugriffe sind lesender Natur. Des weiteren kommt mir die die objektorientierte Ablage der Daten entgegen. Was noch dafür spricht, ich kannte mich mit LDAP vor einiger Zeit noch recht gut damit aus und da hier das ein oder andere hängen blieb geht es sicherlich recht schnell. 🙂

LDAP Schema Definitionen

Leider gibt es kein LDAP Schema für RFID Tags (im speziellen die verwendete DESFire EV1), daher habe ich nun selber eines entwickelt was die bisher meißte Zeit in anspruch nahm. Zum glück hatte ich vor einigen Jahren eine eigene OID bei IANA beantragt (siehe: Cybcon Industries) und habe nun für die Michael Oberdorf IT-Consulting (unter diesem Label wird das System  entwickelt) eine eigene unter Nummer definiert.

Zunächst habe ich das RFID DESFire Schema und das Schema für das System zusammen definiert, aber da das DESFire Schema sehr umfangreich wurde, habe ich dieses nun getrennt. Die verwendeten OID Räume sind wie folgt definiert:

1.3.6.1.4.1     15432     3     -     Namensraum von Michael Oberdorf IT-Consulting
1.3.6.1.4.1     15432     3     1     OITC RFID Tag representation (DESFire EV1 specific):
                                      Attribute: 1.3.6.1.4.1.15432.3.1.1.n
                                      Objektklasse: 1.3.6.1.4.1.15432.3.1.2.n
1.3.6.1.4.1     15432     3     2     OITC Access Control System:
                                      Attribute: 1.3.6.1.4.1.15432.3.2.1.n
                                      Objektklasse: 1.3.6.1.4.1.15432.3.2.2.n

Der aktuelle Stand ist hier zu finden:

OpenLDAP Installation und Konfiguration

Hier war ich faul und habe die Debian Luxus Methode gewählt. Ist ja auch nicht ganz so zickig wie ein OpenBSD. 🙂

apt-get install ldap-client ldap-server ldap-utils libldap-2.4-2 libsasl2-modules libsasl2-modules-otp libsasl2-modules-ldap libsasl2-modules-gssapi-heimdal

Danach findet sich ein standard OpenLDAP auf dem System:

  • Konfiguration: /etc/ldap
  • OpenLDAP Backend Module: /usr/lib/ldap
  • OpenLDAP Datenbank: /var/lib/ldap
  • OpenLDAP schreibt sein Log im Standard via LOCAL4 ins Syslog: /var/log/syslog

Vorteil dieser Methode:

  • Das configuration Backend (cn=config) wird bereits angelegt
  • Das Root Objekt existiert
  • Man kann sich nach der Installation sofort auf die Datenbank verbinden

Nachteil dieser Methode:

  • Es fehlt die Datei „/etc/ldap/slapd.conf“
  • der Zugriff auf „cn=config“ ist nicht möglich da die Berechtigung fehlt (geht nur über einen schmutzigen Workaround)
  • Schema- und Konfigurationsänderungen sind recht mühselig (das ist wohl aber ein persönliches Empfinden)

Daher bin ich nun so vorgegangen dass ich das Konfigurations Backen auf Basis der aktuell eingestellten Werte in eine Standard slapd.conf Datei übertragen habe. Diese Datei wurde dann um das neu erstellte Schema erweitert. In dieser Datei sind zudem eine vernünftige Berechtigungsstruktur hinzugekommen, die notwendige Indizierung der Attribute (hier war im Standard tatsächlich nur die objectClass indiziert), das montoring Backend wurde konfiguration sowie die ein oder anderen Tuningparameter für die DBs hinterlegt.
Um das Ganze abzurunden, habe ich auch für die Sleepycat DB ein wenig die Konfiguration optimiert. Diese DB_CONFIG Datei muss im übrigen im Datenbankverzeichnis abgelegt werden. darin habe ich unter anderem das Transaktions Logging aktiviert.

Hier die OpenLDAP Konfiguration:

Die Daten für die Datenbank kann man im LDIF format vorbereiten.
Die Datenbank wird dann wie folgt initialisiert:

/etc/init.d/slapd stop
slapadd -f /etc/ldap/slapd.conf -l /etc/ldap/dit.ldif
chown -R openldap:openldap /var/lib/ldap/slapd-001

Wer möchte, kann dann das Konfigurationsbackend wieder wie folgt anlegen:

rm -rf /etc/ldap/slapd.d/*
slaptest -f /etc/ldap/slapd.conf -F /etc/ldap/slapd.d
chown -R openldap:openldap /etc/ldap/slapd.d

ich hab mir das gespart.
Am Ende den Server dann wieder starten:

/etc/init.d/slapd start

Nun muss sich noch herausstellen ob die Verbindung (vorallem der Verbindungsaufbau) schnell genug ist für die Benutzervalidierung. Aber hierzu muss ich das ACS noch um die LDAP Funktionalität erweitern. eine passende Java Lib habe ich mir jedenfalls noch nicht herausgesucht.